Polarlichter über dem TSCU

Gestern Abend, etwa ab 23 Uhr, kam es am Himmel über dem TSCU zu höchst seltenen und deshalb ziemlich spektakulären Leuchterscheinungen, die unser Mitglied Peter Gierscher fotografisch einfangen konnte. Herzlichen Dank dafür!

Was sich am Himmel abspielte, war nicht die Landung von UFOs, sondern ein in unseren Breiten äußerst seltenes Naturereignis: Polarlichter.

Polarlichter sind die Folgen von Sonnenstürmen. Die Sonne durchlebt einen etwa elf Jahre währenden sogenannten Sonnenfleckenzyklus mit Phasen schwacher und starker Aktivität. Im Minimum können monatelang keine Flecken zu sehen sein, im Maximum Hunderte.

Seit Dezember 2019 hatte die Aktivität der Sonne stetig zugenommen, aktuell befindet sie sich im Umfeld eines Maximums. Immer wieder waren daher in den vergangenen Monaten Polarlichter auch über Deutschland zu sehen.

Und wer es noch genauer wissen möchte:

„Polarlichter sind meistens in etwa 3 bis 6 Breitengrade umfassenden Bändern in der Nähe der Magnetpole zu sehen. Hervorgerufen werden sie durch energiereiche geladene Teilchen, die mit dem Erdmagnetfeld wechselwirken. Dadurch, dass jene Teilchen in den Polarregionen auf die Erdatmosphäre treffen, entsteht das Leuchten am Himmel. Das Plasma des Sonnenwindes wird durch das Erdmagnetfeld in weitem Bogen um die Erde gelenkt, da die elektrisch geladenen Teilchen sich nicht quer zu den Magnetfeldlinien bewegen können. Dadurch wird die Magnetosphäre deformiert, die Feldlinien werden auf der sonnenzugewandten Seite gestaucht und auf der Nachtseite zu einem langen Schweif ausgezogen. Der Sonnenwind … kann bei heftigen Eruptionen zu einem Sonnensturm anwachsen, der, falls erdgerichtet, mit einer Geschwindigkeit von ca. 1000 km/s nach etwa zwei Tagen die Erde erreicht. Dann wird die Magnetosphäre durchgeschüttelt – man spricht auch von einem Magnetsturm – und es treten im Schweifbereich Rekonnexionen auf.“ (Quelle: Wikipedia)

Die Wahrscheinlichkeit, dass das Naturschauspiel auch in der kommenden Nacht (vom 11. auf den 12. Mai) sichtbar sein wird, ist recht hoch (httpss://www.polarlicht-vorhersage.de).